Morgens um halb zehn in Deutschland. Ganz Feudenheim schläft… Ganz Feudenheim – NEIN, eine Gruppe Gleichgesinnter ist im Feuerwehrhaus an der Theodor-Storm-Straße damit beschäftigt, den Tag der offenen Tür vorzubereiten.
Nach einer langen Corona-bedingten Pause von zwei Jahren waren die Ehrenamtlichen der FF Feudenheim froh, endlich mal wieder die Hallentore für die Bevölkerung zu öffnen. Nach Ankündigungen der Presse, einer Einladung im Radio und einer kleinen Plakataktion waren wir sehr überrascht, dass sooooo viele Menschen dem Aufruf gefolgt sind und uns besucht haben. VIELEN DANK einem jeden Besucher.
Wir haben aber auch einiges auf die Beine gestellt um allen Zielgruppen gerecht zu werden.
– Historische Fahrzeuge (Mannheimer Fahrzeuge) die der Kurpfälzer Verein für Feuerwehrgeschichte Mannheim e.V mitgebracht hatte sorgten für erstaunte Gesichter bei Jung und Alt. Insbesondere beim Fachpublikum waren diese Oldtimer begehrte Fotomotive und manch einer schwelgte in Erinnerung und dachte an die Zeiten, in denen er mit genau diesem Kranwagen oder dem Einsatzleitwagen auf Alarmfahrt war.
– Für die Kinder waren die Hüpfburg und das Kistenstapeln sicherlich wie immer ein Hit. Durchgeführt und betreut vom Team des AWO Spielmobils konnten sich die Einsatzkräfte auf das Programm rund um die Kinder konzentrieren.
– Das Küchenteam rund um Michael Kimmel sorgte mit einer leckeren Auswahl für eine Schlange die teilweise bis ans Hoftor reichte. Wahnsinn, welche Massen hier über den tresen gingen. 600 Bratwürste (manche davon als Currywurst, manche auch als „Kimmels Hellfire“) waren neben 60 kg Pommes, 25 kg Champignonrahmpfanne und 80 Liter Noby´s Erbeneintopf am Ende des Tages leer. Aber auch der Nachmittag war voller Leckereien: 50 Kuchen und 400 Waffeln wurden verkauft. Ein Rekord-Ergebnis.
Das Programm mit Fahrzeugschau und Erläuterungen der technischen Details wurde auch um einen Sonderstand zum Thema „Reanimation“ ergänzt. Jedes Jahr im September gibt es eine Woche der Wiederbelebung, in der der Bevölkerung die lebensrettenden Handgriffe nähergebracht werden. Nachdem das Motto der Feuerwehr „RETTEN, Löschen, Bergen, Schützen“ heißt und der Sonntag der letzte Tag der Wiederbelebungskampagne war, zeigten die notfallmedizinisch ausgebildeten Kräfte der FF Feudenheim an zwei Übungspuppen, wie die Wiederbelebung durchgeführt wird.
Highlight und Mittelpunkt des Tages stellte aber die Übergabe des neuen Jugendfeuerwehr-Löschkarrens dar. In über 500 Stunden Eigenleistung und mit einem finanziellen Aufwand in Höhe von etwa 4500 Euro wurde aus einem großen Stapel an Material ein optimal auf die Jugendarbeit zugeschnittenes „Einsatzmittel“ geschaffen. Die Ausstattung erlaubt es zwei Gruppen der Jungendlichen parallel ihre Übungen durchzuführen – ganz ohne den Bedarf an einem LKW Fahrer und getreu dem ganzheitlichen Ansatz unserer Jugendarbeit auch umweltschonend. Spenden der Firma Henkel und der DAFAK (Deutsch-Amerikanischer-Frauen-Arbeitskreis) machten es möglich, dieses Unikat in Mannheim in Dienst zu nehmen. Viele Mitglieder anderer Abteilungen und Wehren schauten sich das Gefährt interessiert an – ein Nachahmen ist jederzeit möglich!
Nach der offiziellen Übergabe erfolgte auch gleich eine Schauübung der Jugendlichen, bei der der Karren nicht nur noch mit Wasser getauft sondern auch voll umfänglich eingesetzt wurde. Ein Löschangriff mit zwei Rohren und einem zusätzlichen Schaumeinsatz sorgte dafür, dass die brennende Mülltonne schnell gelöscht war. Die Zuschauer – jung oder alt – alle waren interessiert dabei und lauschten den erklärenden und mahnenden Worten während der Übung. Brandschutzerziehung fängt bei der Feuerwehr an.
Hoch hinaus ging es mit der Drehleiter der Kameraden der FF Innenstadt, welche schon von weitem den Weg zum Feuerwehrhaus wies. Von hieraus konnte man auch gut sehen, dass nicht nur die Besuchermassen und um das Gerätehaus herum versammelt waren, auch die angrenzenden Parkflächen waren voll. Publikum aus nah und fern gesellte sich bei mäßigem Wetter zu uns „Wasser ist das Medium der Feuerwehr – auch damit kommen wir zurecht“ war morgens im Radio noch zu hören.
Auch der Stand vom Feuerwehr-Fanladen konnte guten Zulauf verzeichnen. Viele der Kinder waren mit einem Feuerwehrhelm ausgestattet und gedanklich schon mittendrin in der Tätigkeit der Feuerwehr.
Nach einem tollen Tag mit netten Gästen, interessanten Gesprächen und einigen Anekdoten bedanken wir uns ganz herzlich bei allen Gästen und allen, die uns diesen Tag ermöglicht haben. Allen voran, die Gaststätte der Geflügelzüchter Goggelrobber und dem Gasthaus Ochsen, ebenso unseren geduldigen und hilfsbereiten Nachbarn und letztlich allen Frauen der Abteilung für die Unterstützung und die Kuchenspenden.
Wir sind begeistert über das Ergebnis und freuen uns schon auf den kommenden Tag der offenen Tür, dann im 149. Jahr des Bestehens – Seien Sie sicher, wir planen jetzt schon fürs große 150 Jahrefest.