Rauchsäule über dem Feld steigt gerade nach oben – Feudenheimer Feuerwehr übt Vegetationsbrandbekämpfung

Es raucht und Flammen sind erkennbar. Die Feuerwehr steht daneben und schaut gespannt auf das Geschehen, greift aber noch nicht ein. Das alles hat einen guten Grund „wir wollen sehen, wie sich das Feuer verhält, wohin es zieht und vom Wind getrieben wird“ erklärt einer der Zugführer und führt weiter aus „ausgerechnet heute, wo wir es uns doch erhofft hatten, weht kein Wind“. Tatsächlich hängt das Fähnchen, das eigentlich die Windrichtung anzeigen soll einfach nur herab. Die Flammen steigen ebenso wie der Rauch gerade nach oben, dabei wollten die Ehrenamtlichen der Freiwilligen Feuerwehr Feudenheim bei dieser Übung doch aus sehen, wie schnell sich Flammen auf einem Stoppelacker ausbreiten.

„Eine unbedacht weggeworfene Zigarettenkippe reicht völlig aus, um bei diesen Temperaturen einen Stoppelacker anzuzünden“ mahnen die Feuerwehrler um Kommandant Marco Lorig und dessen Stellvertreter Kristof Kopp.

Seit einiger Zeit ist die die Mannschaft für solche Feuer speziell ausgebildet, denn die Einsatztaktik unterscheidet sich vom sonstigen Vorgehen immens. Es ist wichtig, wassersparend zu arbeiten, Handarbeit ist gefragt, denn mit Feuerpatschen können sich solche Bodenfeuer erstaunlich gut löschen lassen. Wenn Wasser eingesetzt wird, kommt es aus Rucksäcken, die die Brandschützer tragen, denn lange Schlauchleitungen sind nicht immer sinnvoll, schwer und auch nur bedingt flexibel in der Handhabung. Die spezielle Taktik mit „Lookout“ und „Flankenteams“ wurde in der Theorie vielfach geübt, heute soll sie zum ersten Mal auf Mannheimer Gemarkung erprobt werden.

„Zusammen mit dem speziell angeschafften Anhänger mit Material für Vegetationsbrandbekämpfung ist das Feudenheimer Team als taktischer Berater ein wertvoller Partner für alle Mannheimer Feuerwehreinheiten“ berichtet Jens Stiegel, stellvertretender Amtsleiter der Mannheimer Feuerwehr. Er beobachtet zusammen mit Wachleiter Klaus Sieber die Übung und ist sichtlich zufrieden mit dem Konzept.

„Viele andere Feuerwehren haben große Tankfahrzeuge gekauft, wir haben in Ausbildung, neue Taktik und spezielles Gerät investiert“ erzählt Klaus Sieber. Der Forstingenieur bringt immense Erfahrung und Wissen mit ein und hat die Feudenheimer Wehr tatkräftig bei den Ausbildungen unterstützt „Mehr Wind wäre natürlich schöner, aber bei aktuell 35 Grad reicht es auch aus, wenn man kleine Flammen bekämpft. Trinkpausen sind immens wichtig, damit man sicher weiterarbeiten kann.“

Dank eines Landwirtes konnte diese Art der Übung ermöglicht werden und einige Anwohner schauten interessiert zu. „Hoffen wir mal, dass es nicht zu einem großen Echteinsatz kommt – und wenn, dann gerne auch ohne Wind!“ waren die abschließenden Worte der Frauen und Männer aus der Einsatzcrew.