Feuerwehrfahrzeuge an einer Mannheimer Klinik – nichts Ungewöhnliches.
Feuerwehrangehörige die ihre Schutzjacke und die Stiefel ablegen – nicht normal?!
Für uns gestern Abend schon. Wir hatten die nicht alltägliche Möglichkeit, ins Innerste der medizinischen Diagnostik zu blicken. Durch ein Mitglied unserer Abteilung wurde ein Besuch in einem MRT ermöglicht. Viele interessierte und neugierige Blicke waren während der gesamten Besichtigung zu sehen.
Mit einem MRT kann aufgrund eines Magnetfeldes ein Bild des menschlichen Körpers erstellt werden, aber was bedeutet das für die Feuerwehr und einen eventuellen Einsatz?
Wir durften es live erleben! Jedem der sich fragte warum er die Jacke und die Stiefel ausziehen musste, wurde es im direkten Kontakt mit dem Millionenteuren Gerät klar, denn das Magnetfeld war gut zu spüren. Selbst eine Schlüsselkette wurde massiv angezogen, nicht auszudenken, was mit einem Stiefel mit Stahlkappe passieren würde…
Ganz im Blickwinkel der „Gefahren an der Einsatzstelle“ stand also dieser Besuch. Uns wurde bewusst, dass der Pressluftatmer zu einer tödlichen Gefahr wird, denn dieser wird ebenso vom Magnetfeld angezogen und kann hierdurch den Feuerwehrangehörigen einklemmen und quetschen. Handys, Schmuck, Kugelschreiber, Kleingeld, … Alles Gegenstände die daher im Vorfeld abgelegt werden mussten.
Das Magnetfeld konnten wir auch mittels einer kleinen Platte erkunden, welche sich nur schwer in alle Richtungen bewegen lässt.
Wir man sich im Einsatzfall richtig verhält und dass man im Falle der Verrauchung einen Raum mit MRT auch anhand der Kupfereinfassung in der Tür erkennen kann wurde uns ebenso erläutert wie die speziell zugelassenen Feuerlöscher und die Not-Aus-Knöpfe.
Dass das Magnetfeld selbst bei ausgeschaltetem Gerät noch besteht, da es sich um einen Supraleiter handelt, war vielen so nicht bewusst. Gekühlt wird das Ganze mit Helium, welches im Falle eines Notfalls über einen Auslass ins Freie gelangt – mit über minus 250°C. Selbst die Wahl des Standorts des Verteilers muss bei einem Brand in einer Klinik also noch besser bedacht und die möglichen Gefahren einkalkuliert werden.
Vielen Dank an Vera für diese anschauliche und interessante Begehung.