Erneut Vollalarm für sämtliche Kräfte. In der Mannheimer Eichbaum-Brauerei standen mehrere Gebäude in Flammen. Auf Grund des zu dieser Uhrzeit herrschenden Sturmes waren weite Teile des Firmengeländes von Funkenflug bedroht. Zum Einsatz kamen aus Feudenheim das LF 8/6 und das TLF 16. Hier ein Bericht des Fahrzeugführers des LF 8/6: Bei Ankunft war zuerst nur die BF da, FF Friedrichsfeld (Bereitschaftsgruppe mit LF 8 + TLF 8) war zeitgleich mit uns angekommen. Wir wurden vom Abschnittsleiter sofort vor das Verwaltungsgebäude gewunken. Zu diesem Zeitpunkt brannte die Halle heftig, im Verwaltungsgebäude war BF, hier war die hintere rechte Ecke am Fackeln und am hinteren Anbau vom Brauhaus brannte es. Unser Angriffstrupp brach mit einem Vorschlaghammer die linke Seitentür vom Brauhaus auf und arbeitete sich nach oben durch, um den Dachstuhl zu halten und eine weitere Ausbreitung zu vermeiden. An der Giebelwand sah man immer wieder Rauchentwicklung unter den Ziegeln durch. Später brannte es am Walm in Richtung Giebelwand durch. Deshalb hielten hier von außen ständig 1 bis 2 Trupps 2 Rohre drauf. Zwischen Brauhaus und Verwaltungsgebäude und Brauhaus und Nachbargebäude auf der rechten Seite war je 1 Monitor eingesetzt. Links zusätzlich eine DLK mit Wendestrahlrohr. In Richtung Halle hat ein B-Rohr gezielt. Da unsere Leute im Dachstuhl baulich nicht weit genug nach vorne kamen, schickte ich einen zweiten Gruppenführer mit einem Trupp der FF Innenstadt unter Atemschutz zum Erkunden los. Er hat auch von der Rückseite her einen Zugang gefunden und die Brandbekämpfung aufgenommen. Der Melder hat das LF 8/6 übernommen. Ein paar Trupps waren teilweise von der äußeren Ecke des Verwaltungsgebäudes her im Innenangriff. Zwischenzeitlich hat der Brand irgendwie im Erdgeschoß durchgeschlagen, hier waren anscheinend auch Gasflaschen gelagert. Wir haben deshalb massiv in diesem Bereich den Brand mit 3 bis 4 Trupps und entsprechend vielen Rohren zurückgedrängt. So waren dann zeitweise bis zu 6 Trupps im Innenangriff im Brauhaus. Wir hatten in diesem Bereich die Gruppe von unserem LF 8/6 und unserem TLF, je eine Gruppe FF Friedrichsfeld und Innenstadt, einiges am BF und Teile der FF Rheinau und Seckenheim, teilweise ein bissl FF Nord im Einsatz. Ich achtete ständig drauf, daß genügend Retungstrupps zur Verfügung stehen. Das war nicht ganz einfach, weil wir personell in dieser Situation doch einigermaßen ausgereizt waren. Deshalb waren einzelne Trupps bis zu 3 mal unter Atemschutz drin. Als wir am Abbauen waren, war plötzlich nochmal Wasserversorgung vom LF 8/6 aus nötig, um wieder auflodernde Flammen im hinteren Anbau des Brauhauses zu ersticken. Wir konnten uns hier etappenweise rauslösen und an Verteilern von einem HLF umkuppeln. Während der Erkundung im Brauhaus mit dem neuen Abschnittsleiter, bekam dieser über Funk die Meldung, daß es laut Eichbaum-Mitarbeitern im 2.OG des Verwaltungsgebäudes wieder brennen soll. Er delegierte die Sache umgehend an mich weiter. Ich wetzte also ins Verwaltungsgebäude und schaute mir die Lage an. Ein Führungsbeamter der BF ist dann mit mir hoch gestürmt. Wir haben dann im ausgebrannten Eckbüro einen PC (eher Kunststoffklumpen) und einen Papierstapel, aus denen Flammen schlugen, entdeckt. Der Kollege der BF hat sich daran unwesentlich die Finger verbrannt und dabei festgestellt, daß es ja tatsächlich brennt. Ich holte dann nochmal einen Trupp vom LF 8/6 mit einer Kübelspritze hoch. Der Löscherfolg war ungemein. Dabei ist uns noch ein Atemschutztrupp der BF begegnet, der im 3.OG einen Brand suchte. Wir haben dann, als wir zu fünft im Eckbüro 2.OG standen, darauf geeinigt, daß es sich wohl um unser aller Feuer gehandelt hat. Zwischen 9 und 9.30 sind wir dann über Wache Süd (zum Schläuche bestücken) zurück gefahren. Alles in allem finde ich, hat es super geklappt. Alle Gruppenführer haben sich miteinander abgestimmt und sich gegenseitig ihre Trupps ausgeliehen. Anscheinend war auch die Amtsleitung vom Einsatzablauf und der Zusammenarbeit aller begeistert.