In einer gut geplanten und inhaltlich geheim gehaltenen Übung trainierten gestern die Freiwillige Feuerwehr Feudenheim zusammen mit der Tauchergruppe der Berufsfeuerwehr. Michael Car (Berufsfeuerwehr Mannheim) hatte diese Übung geplant und ausgearbeitet, Details hierzu aber nicht verraten. Angenommen war eine Personengruppe, die aufgrund einer Explosion während eines Grillfestes in Panik geraten und weit ins Gelände einer Insel hin gerannt ist. Trainingsort für diese erstmalig stattfindende Übung war die Maulbeerinsel in Feudenheim. Nachdem sich alle teilnehmenden Einheiten auf der Wache Mitte getroffen hatten, ging es im Konvoi an die Einsatzstelle.
Mit von der Partie waren die Bootsgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Feudenheim, sowie neben den Tauchern auch ein Hilfeleistungslöschfahrzeug und der Einsatzleitdienst der Berufsfeuerwehr. Diese dienten der Unterstützung der Rettungsmaßnahmen und der Übungsbeobachtung. Michael Fischer, Einsatzleiter der Feuerwehr Mannheim, fungierte als Ansprechpartner für die Kräfte der Feudenheimer Feuerwehr, welche ihren Einsatzabschnitt nach kurzer Zeit durch den Bootsgruppenleiter Marco Lorig selbst führen konnte. Durch die räumliche Trennung der Einsatzstelle wurden zwei Abschnitte gebildet – Rüdiger Köble fuhr mit den Tauchern in den Bereich des Kraftwerks um dort das Schnelleinsatzboot und die Strömungsretter zusammen mit den Tauchern in den Neckar einzusetzen. Im Rahmen dieser Rettungsübung wurde auch ein neues Rettungsgerät – der SeaBob – getestet. Hierbei handelt es sich um eine Art Turbine, die durch einen Taucher als Eigenantrieb genutzt werden kann um sich schnell im Wasser bewegen zu können.
Die Kommunikation zwischen den beiden Einsatzabschnitten war wichtig, denn zwei der Betroffenen (dankenswerter Weise gespielt von Mitgliedern der Feuerwehr Wallstadt) sind durch „Angst und Panik“ in den Neckar gesprungen und mussten „gerettet“ werden. Während die schnelle Rettung der im Wasser treibenden Personen durch die Berufsfeuerwehr durchgeführt wurde, stellten die Feudenheimer Kameraden den Abrollbehälter Boot und nahmen insgesamt vier der acht vorhandenen Boote in Betrieb. Bereits nach 12 Minuten konnte das erste (eigentlich für Hochwassereinsätze konzipierte) Boot in den Neckar beim Reiterhof Schaubert eingesetzt werden. Mit diesen wurde dann begonnen, das gegenüberliegende Ufer – dieses stellte in der Übung eine Insel dar – abzusuchen und die übrigen Betroffenen aufzunehmen. Gemeinsam mit einem gespielten Notarzt wurde zuvor die Transportfähigkeit geprüft. Nun ging es per Bootstransfer auf die andere Seite des Flusses, welcher durch das Hochwasser zu einer interessanten Übungsstelle wurde.
Nachdem die ersten Betroffenen sicher an Land waren, setzten die Boote ihre Suchfahrt fort. Durch eine erneute Lageerkundung und die Befragung der ersten Betroffenen konnte schnell sichergestellt werden, dass es sich um sechs Personen handelt, nach denen gesucht werden muss. Letztendlich konnten alle Betroffenen binnen 24 Minuten gerettet und an Land an den Notarzt übergeben werden.
Diese Übung stellte die Möglichkeiten und den Einsatzwert der Bootsgruppe Feudenheim dar und ermöglichte beiden Partnern einen Einblick in die jeweils anderen Vorgehensweisen. Die gemeinsame Abarbeitung sorgte auch für eine Stärkung der Kameradschaft, was sich nicht nur im anschließenden Grillen darstellte. In die Nachbesprechung wurde durch alle Übungsbeobachter bestätigt, dass die Übungsziele erfolgreich abgearbeitet wurden. Manch einer war überrascht, wie schnell man durch die Routine das umfassende Material des Abrollbehälters in Betrieb nehmen kann, es zeigte sich aber auch, dass man an der gemeinsamen Funkkommunikation und den übergreifenden Einsatzkonzepten noch etwas Überarbeitungsbedarf besteht.
Zwei Spezialeinheiten der Feuerwehr Mannheim haben bei dieser Übung gezeigt, dass sie auf eine gute Zusammenarbeit, eine gute Ergänzungsstrategie und auf sinnvoll ausweitbare Einsatzwerte bauen können – dem Bürger der Stadt zugute.