Mannheim. 11JUN24 | Feudenheim. 150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Feudenheim. - Gruppenbild BILD- ID 3094 | Bild: masterpress | Photo-Proßwitz | Markus Proßwitz 08JUN24

150 Jahre FF Feudenheim – Ein Bericht über ein großartiges Jubiläum

„Wer einen 150. Geburtstag feiert, der darf sich auch mal zwei Tage dafür nehmen“ – so die einhellige Meinung in der Mannschaft der FF Feudenheim. Vor gut zwei Jahren stellten die Kommandanten Marco Lorig und Kristof Kopp die Frage nach einem Jubiläum und den entsprechenden Feierlichkeiten „Wenn wir das machen, dann müssen aber auch alle da sein und aktiv unterstützen“.

Ab dann ging es in die Planung, die Michael Epp koordinierte. Die verschiedenen Gruppen konnten zu unterschiedlichen Zeiten beginnen, so war doch die Auswahl der Fahrzeuge für den Blaulichtumzug noch nicht ganz so akut, wie die Suche nach einem genauen Termin und der Lokalität.

Je näher wir dem Jubiläum rückten, desto intensiver waren dann auch die Treffen und die Themen die es zu beraten gab. Was gibt es zu Essen, welche Art von Werbung wird gemacht, machen wir eine Festschrift, wer wird alles zum Festabend eingeladen… Fragen über Fragen, auf die wir alle eine Antwort fanden.
Gelohnt hat sich die ganze Arbeit, da sind sich alle einig. Gelohnt haben sich auch die ganzen Planungsabende und Stunden des Brainstormings – das Feedback aus der Bevölkerung und den Gäste am Festabend gibt uns Recht.

Noch lange bevor auch nur ein Gast uns besuchte, ging es für uns schon los. Die ganzen internen Vorbereitungen, Telefonate, Besorgungsfahrten, Absprachen und Besichtigungen mal außen vor gelassen, starteten wir am Freitag mit der Anlieferung der gesammelten Materialien in der Feudenheimer Kulturhalle.
Die Bühnendekoration musste gerichtet werden, ein erster Test mit dem Beamer und der original Präsentation, Tische und Stühle gestellt, das Kühlhaus eingeräumt, die Küche bestückt, die Ausstellung im Foyer aufgebaut, die Sitzordnung festgelegt, Tischkarten geschrieben und nicht zuletzt die Parkverbote kontrolliert werden.

Der Samstag begann dann früh morgens mit den letzten Plakatierungen der Sponsorenwände und der Inbetriebnahme von Küche und Ausschankwagen sowie der Aufstellung der eigenen Fahrzeuge auf dem Hof zur Ausstellung. Unser Oberbürgermeister Christian Specht ließ es sich nicht nehmen, ganz privat zu dieser Zeit schon vorbeizuschauen und uns ein tolles Festwochenende zu wünschen, so war er doch aus privaten terminlichen Gründen daran gehindert, unser Gast im Verlauf des Wochenendes zu sein.

Pünktlich zur Mittagszeit war es dann soweit, die Gäste und die anderen Fahrzeuge für die Ausstellung kamen. „Die Hütte füllt sich“ und das waren tolle Momente, die die Arbeit und den Stress der vergangenen Tage verfliegen ließen.

Auf dem Hof der Kulturhalle sammelten sich Oldtimer aller Generationen und Herkunft (eine genaue Fahrzeugliste werden wir in Kürze hier zum Download bereitstellen), aktuelle Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr Mannheim, der Feuerwehren des Umlandes und der Werkfeuerwehren der Stadt und der Region. Wir sind dankbar für jede Einheit, die uns hier unterstützt und die Ausstellung sowie den Umzug zu einem vollen Erfolg werden ließen!

Quer durch Feudenheim ging es, angeführt von den Fahrzeugen der FF Feudenheim reihten sich die über 50 Einsatzfahrzeuge aneinander und zeigten der interessierten Bevölkerung die Welt des Blaulichts in allen Epochen, Größen und Spezifikationen.

Hierzu kamen auch Bürgermeister Volker Proffen samt seiner beiden Söhne, die in einem der Oldtimer einen ganz besonderen Ausblick genießen konnten. Am Straßenrand standen Feudenheimer, Besucher, Gäste, Freunde und auch Ehrengäste und bejubelten den roten blinkenden Lindwurm.

Der Festabend der sich dem Blaulichtumzug anschloss war ebenso ein voller Erfolg!

Die Eröffnung machte der Spielmannszug der Feuerwehr Reilingen draußen im Freien, der die Besucher und Gäste dann mit in die Kulturhalle nahm. Mit zünftiger Musik und dem Badnerlied begann der Festabend, den Thorsten Becker, Zugführer und Beauftragter für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit moderierte.

Aus einem Drehleiterkorb heraus begrüßten der Abteilungskommandant Marco Lorig und sein Stellvertreter Kristof Kopp die Gäste und lieferten einen Einblick in die vergangenen 150 Jahre. Nun kam Malte Zimdahl, bekannt von Melodien unterm Mistelzweig – das erste Mal auf die Bühne, begleitete er doch den gesamten Abend mit immer wiederkehrenden musikalischen Untermalungen.

Das Grußwort der Stadt Mannheim überbrachte Bürgermeister Volker Proffen zusammen mit dem Amtsleiter Thomas Näther und beide würdigten die Arbeit und das Engagement der Ehrenamtlichen Kräfte. Als Geburtstagsgeschenk der Stadt übergab Volker Proffen ein Soundsystem für die Jugendfeuerwehr, damit diese im Rahmen von Übungen mit Ton arbeiten und die sozialen Übungsabende auch mit Karaoke und ähnlichem durchführen können.

Direkt im Anschluss kam mit Melis Sekmen, Mitglied des Bundestages, eine besonders hochkarätige Rednerin auf die Bühne, die nicht nur das Ehrenamtliche in unserer Arbeit hervorhob und die Anerkennung der gesamten Politik überbrachte, sondern auch eine besondere Ehre aus Berlin mitgebracht hat. Vor kurzem wurde der Parlamentskreis Ehrenamtliches Engagement gegründet, der nun erstmals eine Auszeichnung für genau dieses vornahm – die FF Feudenheim ist Träger der bundesweit ersten Auszeichnung dieses hohen politischen Gremiums – unseren herzlichen Dank hierfür!

Alle drei Redner wurden als erste – wie alle die am Bühnenprogramm live teilhatten – mit dem handgemachten Ehrengeschenk und einer Flasche Blaulichtwasser verabschiedet.

Der Vorsitzende des Stadtfeuerwehrverbandes Mannheim, Thorsten Becker, gab einen Überblick, welch wertvollen Beitrag die Feuerwehr an der Gemeinschaft leistet. „Wir sind kein Verein, aber wenn man uns im Vereinsleben der Stadt so wahrnimmt, dann sind wir eigentlich der einzige stadteigene Verein“ schilderte er und leitete so zum Engagement „neben der Feuerwehrtätigkeit“ über. Kerwe, Fasnacht, Weihnachtsbaum, Martinsfeuer und Sommertagsumzug sind nur einige der Stichworte die von den etwa 55 Ehrenamtlichen in einer anerkannten Qualität geleistet werden „Ohne die Feuerwehr geht in einem Ort fast nix“ erklärte er und erntete unterstützenden Beifall aus den Reihen des Publikums. Dass zu jedem dieser Anlässe auch ein Gesicht gehört, war die Überleitung zu einer Landesehrung die er mit Freude an Markus Appel für jahrzehntelanges Engagement in allen Bereichen und ebenso intensive und lange Tätigkeit als Schriftführer verlieh.

Wir gratulieren Markus Appel zur Ehrenmedaille in silber und danken für seine Arbeit.

Der Stadtbrandmeister Andreas Spatz legte großen Wert darauf, die Sicht auf die Jugend von heute einmal neu zu beleuchten. Das Durchschnittsalter und die Motivation sind klarer Beweis, dass die Jugendarbeit fruchtet, die Jugend nicht so schlecht ist wie man immer mal wieder hört und auf jeden Fall einer Förderung bedarf. Auch hierfür gab es klare Zustimmung – die Feuerwehr ist wichtiger Teil der Jugendarbeit und der Gemeinschaftsfürsorge im gesamten Land.

Die Grußworte der Abteilungen der FF Mannheim wurden in Form von Videobotschaften überbracht, welche zu einem kleinen Film zusammengeschnitten wurden und zeigten, wie vielfältig und kreativ die Feuerwehren in Mannheim sind.

Der Gesangsverein der Teutonia sorgte mit einem bunten Medley aus Liedern nicht nur für Standing Ovations sondern auch für einen weiteren musikalischen Höhepunkt der ersten Halbzeit. Kaum einer hielt es auf den Plätzen aus, es wurde mitgesungen und geklatscht – „Musik verbindet – und somit gehen wir in eine Pause, in der wir uns weiter vernetzen können“ waren die schließenden Worte des Moderators. In der Pause konnte man eine Bildershow betrachten, die Einblicke in Einsatz- und Übungsgeschehen der Jubilare gab.

Im Foyer wurden weitere Gespräche geführt, so war auch Melis Sekmen in Kontakt mit einigen Mitgliedern der FF Feudenheim, während draußen vor der Halle die angenehme Luft genossen, neue Kontakte geknüpft und alte Geschichten wieder aufgefrischt wurden. Neben den aktiven Kameraden der Feuerwehren waren nämlich auch Pensionäre der Berufsfeuerwehr und Mitglieder der Altersmannschaften der FF mit ihrem Obmann Roland Schorr vertreten.

Nach der Pause ging es direkt weiter mit Grußworten in Videoform, denn die Leidtragenden der Flutkatastrophe in Trier hatten uns ein Grußwort zum Jubiläum gesendet, das auch Reinhold Neisius (einer unserer Freunde aus der Flut) mitsamt seiner Familie in unserem Kreis der Festgäste rührte. DANKE für euren Besuch!

In Vertretung für „unsere“ Bürgerdienstleitung sprach nun Florian Mattheier und übergab dann das Wort an den Bezirksbeirat für seine Grußworte.

Nun Bürgergemeinschaft und Gewerbeverein die jeweils unterstrichen, dass die Feuerwehr als Teil des „Dorflebens“ nicht wegzudenken ist.

Die Vereine unterstrichen dies in einer bunten Zusammenstellung von Grußvideos die innovativ, lustig und anschaulich waren – für ein jeden hiervon unser herzlicher Dank!

Kurzweilig sollte auch die zweite Hälfte der Veranstaltung sein, daher war auch in diesem Block Malte Zimdahl wieder vertreten bevor dann der vorletzte Höhepunkt des Abends kam.

Ehrenkommandant Norbert Dreher kam zum Interview auf die Bühne und nahm Platz in einem der Hochwasserboote der Abteilung. Er berichtete von den vielen Amtsleitern der Feuerwehr Mannheim, die er in seiner langen Dienstzeit kennengelernt hat, erzählte von kuriosen und problematischen Momenten der Historie und zeigte sich beeindruckt, wie die Jugendarbeit sich entwickelt (die Jugendfeuerwehr wurde in seiner Amtszeit von einer MA-zentralen Gruppe in die Abteilungen aufgesplittet) und das Einsatzspektrum breiter wird. Er zollte den Ehrenamtlichen Respekt und ließ den Abend nicht ohne eine persönliche Anekdote enden. „Manchmal passieren Dinge, die sind nicht vorhersehbar – aber man wird halt einfach nur nass“ war die Quintessenz eines lange vergangenen Einsatzes. Die gesunde Rückkehr aller Beteiligten und eine weiterführende intensive und gute Zusammenarbeit wünschte er und ging sichtlich stolz auf „seine“ Feuerwehr Feudenheim von der Bühne.

Als Abschluss gab es noch ein Geschenk von Malte Zimdahl – er hatte uns zu Ehren ein eigenes Lied komponiert, das von allen Mitgliedern der FF Feudenheim bedächtig und dankbar gehört wurde. Wir danken auch Dir Malte für die große Unterstützung an unserem großen Abend!

Der Abschied aus der Halle fiel den Verantwortlichen nicht leicht, es dauerte auch noch einige Zeit, bis man sich an der Bar nach dem Absacker tatsächlich verabschiedete.

Am kommenden Morgen trafen sich alle wieder sehr früh, denn man musste den Frühschoppen vorbereiten – am Wahlsonntag herrschte bestes Wetter, sodass auch hier viele Besucher am Familientag begrüßt werden konnten.

Das Programm war vielfältig! Über Experimente mit Feuer, der Darstellung der DRK Rettungshundestaffel, einer Riesenhüpfburg in Feuerwehrform, Kinderspritzen mit dem FireTrainer, Fotos und Buttons am Stand der Jugendfeuerwehr, Slush-Ice für Groß und Klein, einer Vorführung der Jugendfeuerwehr, sowie der Fahrzeugausstellung und dem Fanladen für Kinderbedarf und den Jubiläumsartikeln war für jeden etwas geboten. Und wenn es nur Bratwurst und ein Kaltgetränk war.

Das Wetter sorgte dafür, dass wir tatsächlich deutlich nach dem geplanten Ende mit den Abbauarbeiten beginnen konnten, die sich noch am darauffolgenden Montag fortsetzten.

Es war ein tolles Fest – wir sagen DANKE an alle, die daran beteiligt waren!

Allen voran: die eigenen Kameradinnen und Kameraden mit Angehörigen! Ohne euch wäre es nicht so geworden wie es war! VIELEN DANK!
DANKE auch an alle Besucher, ohne euch wäre es auch nix gewesen!

Dank geht ebenso an:
– Die Stadt Mannheim für die Genehmigungen und Zusagen
– Die Sponsoren und Gönner
– Die Berufsfeuerwehr und die Abteilungen der FF für die Unterstützung mit Fahrzeugen, Fahrdiensten, Hilfe zu den ungewöhnlichsten Uhrzeiten
– Theodor-Fliedner-Haus und die Pfarrgemeinde St-. Peter und Paul für die Aufstellungsflächen der Ankündigungsbanner
– Alle Unterstützer die unsere Plakate ausgehängt und Flyer ausgelegt hatten
– Alle Redner des Festabends
– Alle die eine Videobotschaft gesendet haben
– Alle Unterstützer in Sach- und Geldspenden für Materialien des Festes
– Die Firma Rosenbauer für die Leihgabe des Rednerkorbs
– Alle Teilnehmer des Festumzugs und der Fahrzeugausstellung
– Die Mitaussteller und Gestalter des Familentags
– Die Presse für die Vorankündigungen, die beiden Sonderbeilagen und die tolle Berichterstattung
– Photo-Proßwitz für die Fotos und die Erlaubnis zur Nutzung
– Einfach Alle, die wir hier vergessen haben namentlich zu nennen!

Text: FF Feudenheim
Bilder: copyright Markus Proßwitz / FF Feudenheim