„Es ist die älteste Bürgervereinigung der Welt“ kündigte der erste Bürgermeister Christian Specht als Dezernent für Sicherheit stolz „seine“ Feuerwehr in der Kulturhalle Feudenheim an.
Andreas Spatz, Kommandant der Feudenheimer Wehr führte dann die nächsten 30 Minuten durch das Programm des Festes und präsentierte einen großen Teil seiner Mannschaft bei einer Feuerwehr-Modenschau. Als erster beschritt Norbert Dreher – Ehrenkommandant der Abteilung Feudenheim – die Bühne und zeigte eine historische Kommandantenuniform. In kurzer Folge wurden dann die „alte“ und die „neue“ Ausgehuniform gezeigt, welche die Feudenheimer Bürger vielleicht sogar von Veranstaltungen im Rosengarten oder dem Nationaltheater kennen. Diese Kleidung wird zu offiziellen Anlässen getragen und hat keinerlei Schutzfunktion.
„Wenn es dann Richtung Feuer geht muss etwas mehr Schutz her“ waren die einleitenden Worte zur Einsatzuniform. Auch hier wurden verschiedene Varianten vorgeführt. Eine etwas ältere (oranger Mantel und blaue Hosen) die den Bürgern sicherlich noch geläufig sein dürfte sowie die aktuelle sandfarbene Einsatzbekleidung. Auch die Verwendung mit Atemschutz wurde hier gezeigt.
Nach diesen Standardbekleidungen wurde es etwas spezifischer: Kettensägen-Schnittschutzkleidung, Imkerausrüstung und Hitzschutzkleidung folgen mit einigen Erläuterungen bevor es dann zu den Spezialbekleidungen der Berufsfeuerwehr ging. Hier wurden die Ausrüstung der Taucher und der Höhenretter in Szene gesetzt, der Chemikalienschutzanzug und die Sonderbekleidung für Strahleneinsätze vorgestellt.
Den Abschluss der „Großen“ machte eine Feudenheimer Spezialität: Die Ausrüstung der Bootsgruppe. Hier konnte man die Schwimmwesten sehen, mit welchen sich die Feuerwehrangehörigen bei Einsätzen und Übungen mit dem Abrollbehälter Boot und den darin verlasteten Motorbooten absichern.
Nun wurde es noch fetziger, denn die Jugendfeuerwehr eroberte die Bühne. Sie zeigte ihre Kleidung und wurden von Herrn Specht dann voller Stolz auf ihre Mitgliederwerbung angesprochen. Aus dem Publikum waren auch spontan zwei junge Feudenheimerinnen begeistert und wollen sich an einem der nächsten Freitage mal ansehen was die Jungs und Mädchen ab 10 Jahren so alles machen – angeworben von höchster Stelle.
Zum Abschluss holte Andreas Spatz nochmal alle Mitwirkenden auf die Bühne und bedankte sich auch bei den Feudenheimern, die „ihre“ Feuerwehr nun noch besser kennenlernen durften.
Wer nun aber denkt, dass diese Modenschau der einzige Punkt war, der die Aktivität der Feuerwehr über das Festwochenende hin bedurfte, der irrt.
Wie so oft ist es die Arbeit im Hintergrund die deutlich mehr Aufwand und Zeitbedarf mit sich bringt. Alleine drei Positionen der Dampflokstrecke mussten das gesamte Wochenende über mit „Schlüsslern“ besetzt werden. Ohne diese wäre eine Fahrt über die Ampelkreuzungen nicht möglich gewesen, da sie alte Lok nicht über die moderne Funksteuertechnik verfügt. Auch das Betanken der Lok wurde durch die Feuerwehr unterstützt, nicht zuletzt kostete aber auch die über zwei Nächte hinweg andauernde Nachtwache des historischen Gefährts an der Feudenheimer Endhaltestelle Zeit und Mannschaft.
1250 Jahre Feudenheim – nicht ohne die Feuerwehr (und auch nicht ohne die Feuerwehr leistbar!)