Der Notruf 112 ist eine der ersten Telefonnummern, die Kinder lernen – und das nicht ohne Grund! Rund um die Uhr, erhalten die Anrufenden dort kompetente Hilfe in ihren jeweiligen Notlagen, egal ob medizinischer oder technischer Natur.
Es brennt: 112! Das weiß jeder. Aber das Aufgabenspektrum der Feuerwehren ist vielfältig und somit auch das der Leitstellen. Jede Notrufzentrale koordiniert die Kräfte des Brandschutzes und der technischen Hilfeleistung, schickt Notärzte und Rettungskräfte bei medizinischen Notfällen und entsendet die weiteren notwendigen Facheinheiten. Aber auch wenn es sich nicht um den klassischen „roten“ Notfall handelt, ist man bei „Team 112“ gut aufgehoben. Direktleitungen zu den Leitstellen der Polizei (Notruf 110) oder anderen Einrichtungen wie Verkehrsbetrieben und letztlich auch zu Verkehrsclubs sorgen auch in diesen Fällen für eine schnelle und kompetente Hilfe.
„Ansprechpartner für alles“ könnte man nun denken – JA; das ist so. Manch ein Bürger, der sich gerade nicht zu helfen weiß, sucht Rat bei den Notrufprofis, auch wenn es sich nicht um den „klassischen“ Notfall handelt.
Wer die 112 wählt, wird mit den Worten „Feuerwehr und Rettungsdienst – WO ist der Notfallort“ begrüßt. Der Disponent führt das Gespräch strukturiert sowie routiniert und steuert mit seinen Fragen den Verlauf. Bereits durch den Notfallort kann mittels EDV-Technik die Zuständigkeit geprüft werden, denn selten landet der Anrufer durch die Vorwahldopplung von Ludwigshafen und Mannheim auch mal „auf der falschen Rheinseite“.
Die „5 W-Fragen“ die man vielleicht aus dem Erste Hilfe Kurs noch kennt, sind zwar immernoch aktuell, werden aber nicht mehr vom Anrufer direkt als bekannt vorausgesetzt. Die Denke hat sich dahingehend geändert, dass der Anrufer in aller Regel nicht regelmäßig in der Situation ist, einen Notruf tätigen zu müssen – sehr wohl aber das Personal auf den Leitstellen in der täglichen Routine der Notrufbearbeitung ist. Die logische Folge ist, dass das Personal auf Leitstellen auch die Informationen strukturiert abfragt, die gebraucht werden.
Nach dem Notfallort (so genau wie möglich! Die Fahrtrichtung einer Autobahn und die bereits passierten Ausfahrten sind wichtig. Ebenso ein Stockwerk, wenn es sich um ein Hochhaus handelt) erfolgt die Frage WAS denn passiert ist. Hierdurch entscheidet sich, welche Fahrzeuge alarmiert werden. Der Hinweis WIEVIELE Betroffene es gibt, entscheidet über die Anzahl der notwendigen Rettungsfahrzeuge. WELCHE weiteren Infos kann man zur Lage vor Ort geben: welche Art der Hilfeleistung wird benötigt bzw. welche Verletzungen liegen vor, lässt das Meldebild klarer werden und die Einsatzkräfte können gezielt alarmiert werden. Das passiert übrigens meist schon während eines Notrufs parallel, wenn der Ort und die Art des Notfalls bekannt sind. Das WARTEN sorgt dafür, dass Nachfragen getätigt werden können. In der Hektik hat man vielleicht nicht alles klar ausgesprochen, sodass die Hausnummer nochmal erfragt werden muss, oder der Leitstellenmitarbeiter möchte noch das Alter des Betroffenen wissen. In lebendbedrohlichen Fällen wird auch eine telefonische Anleitung zur Ersten Hilfe oder Wiederbelebung gegeben, sodass die Zeit bis zum Eintreffen der Einsatzkräfte sinnvoll überbrückt werden kann.
Der Notruf ist immer kostenfrei! Er funktioniert auch bei Handys, die keine aktive Netzverbindung haben. Schalten Sie hierzu das Handy aus, wieder ein und geben Sie anstelle der PIN direkt die 112 ein. Die direkte 112-Wahl funktioniert genauso wenn das Handy eine gesetzte Tastensperre hat (wenn Sie beispielsweise nicht Ihr Handy, sondern das des Notfallopfers nutzen).
Der Notruf 112 funktioniert in ganz Europa, bei den meisten Anbietern kann auch 911 gewählt werden, dies wird in den Europanotruf 112 gewandelt.
Sie sehen – Sie sind nicht alleine! Die Notrufprofis sind für Sie da. Dennoch wünschen wir Ihnen, einen schönen Tag des Notrufs und dass Sie die lebensrettenden Ziffern 1-1-2 nicht wählen müssen!